Die Tupperdose hat ausgedient: Ein neuer Prototyp für Nautipilot

Ja, du hast richtig gelesen – die Tupperdose ist Geschichte. Was mit einem Spiderman-Schwimmbrett und einer Menge Kabelsalat angefangen hat (ok, der Kabelsalat ist immernoch da), nimmt langsam professionelle Züge an. Zugegeben, der alte Prototyp war witzig und irgendwie cool, aber er war auch wackelig wie ein Boot mit Schlagseite. Also habe ich mit CAD einen neuen Rumpf gezeichnet, den 3D-Drucker angeschmissen und ein Boot gedruckt, was den Namen auch verdient hat. Das Teil ist jetzt stabil, bietet genug Platz für die Technik und sieht vor allem so aus, als könnte man es ernst nehmen.

Ein neues Echolot mit Tücken

Ein wichtiger Schritt war der Austausch des alten Echolots, das sich als defekt herausstellte. Mit einem neuen, aber ähnlichen Modell bin ich auf dem richtigen Weg – doch die Funktionsweise war anders, als ich erwartet hatte. Das Echolot funktioniert nur, wenn das Boot in Bewegung ist und durch das Paddelrad der Geschwindigkeitsmessung aktiviert wird. Außerdem liefert es nur zuverlässige Daten, wenn das Boot im Wasser ist und die Tiefe mindestens einen Meter beträgt.

Nach einigem Rätselraten half mir der Kontakt zum Hersteller schließlich weiter. Ein weiteres Problem lag darin, dass mein Modell nicht über die moderne NMEA 2000-Schnittstelle lief, die auf CAN-Bus basiert, sondern ein analoges Modell war. Anhand der Seriennummer wurde das erst über den Hersteller geklärt, alle Hinweise im Netz deuteten auf NMEA 2000 hin. Die Klärung hat einiges an Zeit und Nerven gekostet und auch einige unnötige Hardware wie z.B. CAN-Bus-Controller hinterlassen, die ich nun nicht mehr brauche.

Geschwindigkeit und Tiefe: Schritt für Schritt

Eine der großen Herausforderungen war, die Geschwindigkeitsmessung richtig zu integrieren. Dank der Hinweise des Herstellers weiß ich nun: Eine volle Umdrehung des Paddelrads erzeugt 4 Impulse, und 20.000 Impulse entsprechen genau einer Seemeile. Jeder Impuls wird signalisiert durch einen Wechsel zwischen Eingangsspannung des LiPo Akkus und 0V. Diese präzise Funktionsweise half mir, die Geschwindigkeit korrekt in den Code zu integrieren und die Daten auszulesen. Ähnlich verhält es sich mit der Tiefe. Aussenden und Empfangen eines Impulses wird signalisiert durch den Wechsel von Eingangsspannung und keiner Spannung, die Zeit zwischen beiden Impulsen in Verbindung mit der Schallgeschwindigkeit im Wasser lassen Rückschlüsse auf die Tiefe zu.

Trotz der Rückschläge haben mich diese Herausforderungen nur motiviert, das Projekt alleine voranzutreiben. Nachdem mir selbst Bootswerkstätten sagten, dieses Echolot mittels Mikrocontroller auszulesen sei höchstwahrscheinlich nicht möglich, hat es am Ende dann doch funktioniert.

Die aktuelle Entwicklung: Realtime-Daten und App

Heute, nach vielen Tests und Entwicklungen, bin ich stolz, dass mein Boot zuverlässig die Geschwindigkeit, Tiefe, Kurs, Position und Wassertemperatur misst und diese Daten an eine Realtime-Datenbank sendet. Diese Datenbank dient als Basis für die App, die ich gerade entwickle, um all diese Informationen übersichtlich anzuzeigen.

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